Kaum zu verstehen und viele offene Fragen

Kritik zum Tatort „Macht der Familie“
ARD/NDR Tatort “Macht der Familie”: Julia Grosz (Franziska Weisz) wird zur Hauptkommissarin ernannt und ist nun Thorsten Falkes (Wotan Wilke Möhring) Vorgesetzte. (Foto: NDR/Meyerbroeker)
Gleich die erste Aktion, die Grosz (Franziska Weisz) leitet, geht schief. (Foto: NDR/Meyerbroeker)

Die „Macht der Familie“ war das Thema des neuen Tatorts mit den Bundespolizisten Thorsten Falke (Wotan Wilke Möhring) und Julia Grosz (Franziska Weisz), auch wenn es nicht um Familie, sondern mehr um die Russenmafia ging. Leider hat man von den Dialogen akustisch nur wenig verstanden, so dass das Geschehen rund um die Nichte des Waffenhändlers Viktor Timofejew (Wladimir Tarasjanz) kaum durchschaubar war. Letztlich ging es aber darum, den Waffenhändler zur Strecke zu bringen, der neben seinem eigenen Sohn auch noch die Kinder seiner Frau aus der Ehe mit seinem Bruder für seine höchstkriminellen Machenschaften einzuspannen versuchte.

Während sich Nichte Marija (Tatiana Nekrasov) schon vor Jahren aus Timofejews Fängen befreit hat und für das LKA arbeitet, will Neffe Nicolai (Jakub Gierszal) jetzt gerne aussteigen. Er muss aber wohl noch einen letzten Deal für den Onkel abwickeln, bei dem er zusammen mit dem verdeckten Ermittler der Bundespolizei spektakulär durch einen Bombenanschlag auf sein Flugzeug ums Leben kommt. Damit ist zugleich aber auch die von der gerade erst beförderten Hauptkommissarin Julia Grosz geleitete Aktion der Bundespolizei gescheitert, Timofejew zur Strecke zu bringen. Ein Albtraum für Grosz, die erst in Ohnmacht fällt und dann gleich den Job hinschmeißen will – von wegen „Frauen-Power“. Jedenfalls erinnert sich just in diesem Moment Thorsten Falke an seine Freundin Marija, die die Aktion vielleicht doch noch retten kann, indem man sie als Spionin gegen den Onkel einsetzt. Marija geht scheinbar darauf ein, entzieht sich dann aber der Überwachung. Es wird nicht recht klar, ob sie den Onkel ans Messer liefern will oder nicht. Denn am Ende wird die ganze Familie urplötzlich und ohne Vorwarnung von der Russenmafia brutal über den Haufen geschossen, nur Marija und ihre Mutter überleben.

Woher der Killer stammt, wer ihn geschickt hat und ob er auch für den Flugzeugabsturz verantwortlich war, blieben offene Fragen, genauso wie die Rolle der Bundespolizistin Katia (Anja Taschenberg), die sich an Nicolai herangemacht hatte. Wollte sie ihn ausspionieren? Oder fand sie ihn nur interessant? Hat sie die Aktion der Bundespolizei verraten und war sie damit verantwortlich für das Scheitern? Neben dem katastrophal schlechten Ton sorgten auch die nicht immer gleich als solche zu erkennenden Rückblenden für einige Verwirrung. Zwar hoben Tolstoi-Zitate und Schostakowitsch-Musik das kulturelle Niveau, von einem guten Krimi aber war auch dieser Tatort wieder Meilen entfernt. /sis

Knapp einem Anschlag entgangen; Marija Timotejew (Tatiana Nekrasov). (Foto: NDR/Meyerbroeker)

Schon der letzte Tatort mit Falke und Grosz mit dem Titel “Tödliche Flut” konnte nicht überzeugen.

ARD/NDR Tatort “Tödliche Flut”:  Imke (Franziska Hartmann, l.) beschuldigt Stadtrat Lohmannn (Jonas Hien, r.). Julia Grosz (Franziska Weisz, 2. v.l.) und Falke (Wotan Wilke Möhring 2. v.r.) ermitteln. (Foto: NDR/Christine Schroeder)

 

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