Aggressiver Flückiger wirkt fehl am Platz

Kritik zum Tatort Luzern „Der Elefant im Raum“
ARD Degeto Tatort “Der Elefant im Raum”: Kein Ausweg für Reto Flückiger (Stefan Gubser)? (Foto: ARD Degeto/SRF/Daniel Winkler)
Liz Ritschard (Delia Mayer) und das SEK im Einsatz. (Foto: ARD Degeto/SRF/Daniel Winkler)

So ganz verständlich war er nicht, der letzte Tatort aus Luzern mit Reto Flückiger (Stefan Gubser) und Liz Ritschard (Delia Mayer). Was denn nun der „Elefant im Raum“ gewesen sein soll, wurde ebenso wenig klar, wie Flückigers plötzliche Aggressivität, von der in den bisherigen Tatorten aus Luzern nichts zu bemerken war. Im Gegenteil, Reto Flückiger zeigte sich bislang immer als ein eher ruhiger besonnener Kommissar. In seinem letzten Fall aber schlug er von Anfang an und nicht immer nachvollziehbar wild um sich, am liebsten auf den Pseudojournalisten Frédéric Roux (Fabian Krüger), der recht klischeehaft die Zunft der Schreiberlinge als wahre Schmeißfliegen repräsentierte. Schemenhaft ging es weiter, die üblen Verquickungen von Rüstungsindustrie und Politik kamen zur Sprache, die mögliche Beteiligung höchster Polizeikreise, die begründete Angst der kleinen Leute abgehängt zu werden und die bittere Erkenntnis, sowie nie eine Chance auf Aufstieg gehabt zu haben. Schlicht und einfach zu viel für 90 Minuten Film und so erlebte der Zuschauer eine nur grobe Skizzierung der angesprochenen Themen, die wenig bis gar nicht zu überzeugen wusste. Liz Ritschard ging diesmal recht verschnupft gleich ihre eigenen Wege in weiser Voraussicht auf das absehbare Finale, nämlich Flückigers Abgang in Verbindung mit ihrer Beförderung.

Abgesehen von ein paar schönen Bildern vom Vierwaldstättersee hatte dieser Tatort nichts zu bieten. Die Geschichte von Felix Benesch und Mats Frey plätscherte vor sich hin, ließ jedwede Höhe- und Tiefpunkte vermissen und wusste die Zuschauer in keiner Phase wirklich mitzureißen. Selbst Flückigers heldenhafter Einsatz zum Schluss mit der gewaltigen Explosion konnte den doch eher langweiligen Tatort nicht mehr retten. Und wie schon so oft litt auch der letzte Tatort aus Luzern wieder an einer erschreckend schlechten Synchronisierung. /sis

Reto Flückiger (Stefan Gubser, re.) unter steter Beobachtung von Frédéric Roux (Fabian Krüger), einem aggressiven News-Portal-Betreibers. (Foto: ARD Degeto/SRF/Daniel Winkler)

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