Ein starker Abgang für Olga Lenski

Kritik zum Polizeiruf 110 „Monstermutter“
ARD/rbb Polizeiruf 110 “Monstermutter”: Kriminalhauptkommissarin Olga Lenski (Maria Simon, l.) spürt die flüchtige Täterin Louisa „Lou“ Bronski (Luzia Oppermann, r.) auf und gerät ernsthaft in Gefahr. (Foto: rbb/Eikon/Oliver Feist)
Wo ist Olga und hat ihr Verschwinden etwas mit der flüchtigen Täterin zu tun? – Dienststellenleiter Karol Pawlak (Robert Gonera, r.) bespricht die akute Gefahrenlage mit Kriminalhauptkommissar Adam Raczek (Lucas Gregorowicz, l.) und Polizeihauptmeister Wolfgang Neumann (Fritz Roth, Mitte). (Foto: rbb/Eikon/Oliver Feist)

Zehn Jahre ermittelte Kriminalhauptkommissarin Olga Lenski (Maria Simon) erst an der Seite von Horst Krause, seit 2015 mit Kriminalhauptkommissar Adam Raczek (Lukas Gregorowicz) im Dienst des deutsch-polnischen Polizeikommissariats bei Frankfurt an der Oder. Nicht immer wusste das Team Lenski/Raczek zu begeistern, der letzte gemeinsame Fall “Monstermutter” aber hatte es wahrhaft in sich. Die überzeugende Geschichte von Drehbuchautor und Regisseur Christian Bach führte den Zuschauer in die Welt einer jungen Mutter, die sich, geprägt durch ihre eigene Vergangenheit, mit den Fäusten durchs Leben schlägt.

Luisa „Lou“ Bronski (Luzia Oppermann) kommt nach zwei Jahren aus dem Gefängnis frei und hat nur ein Ziel: Sie will ihre Tochter zurückhaben, die vom Jugendamt in einer Pflegefamilie irgendwo in Brandenburg untergebracht wurde. Als Lou schließlich auf Kriminalkommissarin Olga Lenski trifft, nimmt sie sie kurzerhand als Geisel und macht sich mit ihr zusammen auf die Suche nach ihrem Kind. Sie bietet Adam Raczek und dem Team um Chef Karol Pawlak an, Olga freizulassen, wenn sie im Gegenzug ihre Tochter bekommt. Bei ihrem Trip durch Brandenburg lernen Olga und mit ihr die Zuschauer Lou besser kennen, erfahren von ihrer verkorksten Jugend, ihrer abweisenden Mutter und der Tatsache, dass ihr das Leben nur dann etwas übrigließ, wenn sie es sich unter Einsatz von Gewalt genommen hat. Olga, selbst Mutter und von ihrer Rolle als Alleinerziehende scheinbar überfordert, entwickelt Verständnis für Lou. Sie schafft es sogar, sie zur Aufgabe zu bewegen. Doch leider zu spät. Der tödliche Schuss des Sondereinsatzkommandos trifft Lou just in dem Moment, in dem sie Olga ihre Waffe zurückgibt.

Spannend von der ersten bis zur letzten Minute, hoch emotional und zum Schluss auch noch ein bisschen wehmütig, wenn Olga Lenski wie immer mit den Händen in den Hosentaschen in eine neue Zukunft davon geht, war dieser Polizeiruf 110 einer der besten aus Frankfurt an der Oder. Schade, dass ausgerechnet jetzt Schluss ist für Lenski und Raczek, die in ihrem letzten Fall endlich so etwas wie Empathie füreinander entwickelten. /sis

Raczek (Lucas Gregorowicz, l.) ist sauer, weil Lenski  (Maria Simon, r.) ihn nicht über ihre Kündigung informiert hat. (Foto: rbb/Eikon/Oliver Feist)

Schon vor einem Jahr hatte Maria Simon ihren Ausstieg aus dem Polizeiruf 110 angekündigt: “Heilig sollt ihr sein

ARD/rbb Polizeiruf “Heilig sollt ihr sein”: Kriminalhauptkommissarin Olga Lenski (Maria Simon, mi), Kriminalhauptkommissar Adam Raczek (Lucas Gregorowicz, re) und ihr Kollege Wiktor Krol (Klaudiusz Kaufmann, li) haben die schwierige Aufgabe, eine Geiselnahme im Gefängnis zu deeskalieren. (Foto: rbb/Arnim Thomaß)

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