Kritik zum Polizeiruf 110 aus Magdeburg „Tod einer Toten“


Spannende Unterhaltung, das hatte der neue Polizeiruf 110 aus Magdeburg mit dem Titel „Tod einer Toten“ zu bieten. Die Geschichte spielte im Drogenmilieu mit all seinen hässlichen Gesichtern zwischen Erpressung und Hinrichtung. Angenehm unkompliziert zeigte sich diesmal Hauptkommissarin Doreen Brasch (Claudia Michelsen), die ganz ohne private Probleme und schlechte Laune dafür aber mit viel Gefühl ermittelte. Recht eigenwillig gab sich Kriminalrat Uwe Lemp (Felix Vörtler). Er litt unter den Folgen einer Alkoholfahrt mit vorhersehbarem Unfall. Zwar zeigte er sich selbst an, am Ende spielte dieses Ereignis im Gesamtzusammenhang aber keine Rolle mehr. Unverständlicherweise. Dafür aber rückten die Drogenfahnder Pia Sommer (Luisa-Céline Gaffron) und Anton Lobrecht (Steffen C. Jürgens) in den Mittelpunkt des Geschehens. Brasch und Sommer verstanden sich ausnehmend gut und der Zuschauer glaubte schon an ein künftiges Ermittlerduo, als die junge Drogenfahnderin völlig überraschend von ihrem Partner erschossen wurde. Ein Partner, der voller Hass seinen privaten Rachefeldzug angetreten hatte und für vier Tote verantwortlich war.
Etwas fraglich war die Aktion des Jugendamtes, die Tochter der Toten unvermittelt bei ihrem Großvater abzugeben. Die erst vierjährige Maria hatte ihn noch nie zuvor gesehen. Realistisch war das gewiss nicht, dramaturgisch aber eine reizvolle Wende. Maria und Opa Werner Mannfeld (Christian Kuchenbuch) verstanden sich wider Erwarten auf Anhieb sehr gut. Und Werner Mannfeld bekam die Gelegenheit, an der Enkelin und dem Schwiegersohn Alex Zapf (Ben Münchow) wieder gut zu machen, was er bei seiner Tochter Jessica versäumt hatte. Eine gute Geschichte, mit durchgängiger Spannung und einem zufriedenstellenden Ende. So, wie ein echter Krimi eben sein muss. /sis
